Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, begann das „Unternehmen Barbarossa“, der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Dieser Krieg, geplant als Expansions- und Vernichtungskrieg, kostete rund 27 Millionen Menschen in der Sowjetunion das Leben, mehr als die Hälfte davon waren Zivilisten.
Der Volksbund und etliche Kooperationspartner begleiten diesen Jahrestag mit verschiedenen Gedenkformaten.
„Die Tragödie der Kriegsgefangenschaft“ diskutierten am 16. Juni in Moskau hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik. Hintergrund ist das bilaterale Projekt „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“, in dem Wissenschaftlerinnen in Archiven beider Länder an der Klärung von Schicksalen arbeiten.
An einem besonders geschichtsträchtigen Ort, im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst, eröffnete Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier am 18. Juni die Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ und hielt seine zentrale Rede zum 80. Jahrestag. Der Volksbund hat diese Ausstellung maßgeblich unterstützt.
Am 22. Juni fand u.a. am Sowjetischen Ehrenmal in der Straße des 17. Juni eine Kranzniederlegung durch die Russische Botschaft statt, an der Präsident Wolfgang Schneiderhan, Generalsekretär Dirk Backen und Abteilungsleiterin Dr. Heike Dörrenbächer teilnahmen.
Am Abend des 22. Juni hielt Dr. Christian Stäblein, Landesbischof der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz die Predigt zum Gedenkgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Präsident Wolfgang Schneiderhan und Generalsekretär Dirk Backen trugen zur Schriftlesung und der Fürbitte bei.
Am 17. Juni, referierte Dr. Jörg Morré über „Geteilte Erinnerungen: Der Überfall auf die Sowjetunion durch Nazideutschland und die Erinnerungskultur in den Nachfolgestaaten“ in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Eine Diskussion schloss sich an.
Zur virtuellen Kuratorenführung luden der Volksbund und die Galerie Buchkunst aus Berlin für den 20. und 27. Juni ein. Als Wehrmachtssoldat dokumentierte Dieter Keller den Krieg in Osteuropa und der Ukraine. Das Grauen wirkt auf seinen Fotos teilweise fast ästhetisch inszeniert; viele Bilder schockieren und faszinieren gleichermaßen. Auch in der WELT erschien ein Artikel zur Fotoausstellung und dem gleichnamigen Buch Dieter Keller: „Das Auge des Krieges. Ukraine 1941/42“.
Nicht vergessen, sondern sichtbar machen ist hier das Ziel: Junge Ehrenamtliche im Volksbund reinigten Grab- und Gedenksteine sowjetischer Kriegsgefangener und weiterer NS-Opfer. Die Jugendarbeitskreise in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen planten zum Jahrestag Pflegeinsätze in Weimar, Schwerin und Essen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gedenkt der Kriegstoten. Aus seiner Arbeit, zu der die Pflege von 2,8 Millionen Kriegsgräbern im Ausland gehört, leitet er den Auftrag ab, sich gegen Hass, Krieg und Gewalt einzusetzen.
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