Ende 1941 begann mit Deportationen aus vielen Städten Deutschlands der von den Nationalsozialisten als „Endlösung der Judenfrage“ verschleierte Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Deutschlands und Europas. Die seit Anfang Juli 1941 besetzte lettische Hauptstadt Riga war eines der Ziele der Deportationen. Etwa 30.000 überwiegend jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden zwischen November 1941 bis Oktober 1942 in 32 Transporten in die okkupierten baltischen Staaten verschleppt, die meisten davon landeten im Raum Riga. Überlebt haben nur rund
vier Prozent, die anderen wurden im Wald von Biķernieki und in Rumbula ermordet, starben im Ghetto oder in den später eingerichteten Lagern.
Für Jüdinnen und Juden aus der Region wurde Riga zum „westfälischen Auschwitz“. Der Großteil der aus Westfalen deportierten jüdischen Menschen fand hier den Tod. Die in den Altkreisen Ahaus und Borken im Jahr 1938 noch gemeldeten ca. 530 Mitglieder der jüdischen Gemeinden wurden ab Dezember 1941 in mehreren Transporten verschleppt, mindestens zwei davon gingen nach Riga. In Vreden z.B. finden sich in der Königstraße 3 drei Stolpersteine für Klara Herz (geborene Straus), ihren Sohn Bernhard Herz und Stiefsohn Karl Herz, die mit dem ersten Transport Ende 1941 nach Riga kamen, wo sich ihre Spur anschließend verlor.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Abbildung: CC-BY-SA-4.0; Element NRW-Karte: TUBS, wikimedia commons.
—
Hier gelangen Sie zur Terminübersicht.