Im dritten Teil der Vortragsreihe spricht Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, über das Thema Erinnerungspolitik und Gedenken im östlichen Europa.
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989/90 und dem Zerfall der Hegemonialmacht Sowjetunion begannen heftige Debatten um den Umgang mit den Hinterlassenschaften der überwundenen realsozialistischen Diktaturen, ihren Orten und Daten, Tätern und Opfern. Zugleich handelte es sich bei den meisten der betroffenen Länder um zentrale Schauplätze nationalsozialistischer Ausbeutung, Zerstörung und Vernichtung. Der Blick auf dieses doppelte Erbe, seine Gewichtung und staatliche Politisierung in den letzten 30 Jahren anhand einzelner Länder und Themen sind Gegenstand des Vortrags.