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Gedenkveranstaltung auf dem Golm

12. März 2020
Golm/Usedom, Kriegsgräberstätte

Bombardierung von Flüchtlingsschiffen

18. März 2020

Die Insel Usedom steht wie kaum eine andere Ostseeinsel so symbolisch für die Höhen und Tiefen Europas im 20. Jahrhundert. Während man heute problemlos die nur noch auf der Landkarte existierende Grenze zwischen Deutschland und Polen überschreiten kann und somit vor Ort erlebt, wie durch die EU die physischen Grenzzäune zwischen den Ländern verschwunden sind, so steht sie auch im Kontext der Weltkriege für das Leid und die Sinnlosigkeit, die mit ihnen einher gingen. Damit allein ist nicht nur das Testgelände Peenemünde und seine „Vergeltungswaffen“ gemeint, sondern auch die Bombardierung von Swinemünde vom 12. März 1945 bei der zwischen 6.000 und 10.000 Bewohner*innen und Flüchtlinge starben. Anlass dieser großflächigen Bombardierung stellt dabei die alliierte Fehlinterpretation der vielen vor Anker liegenden Flüchtlingsschiffe dar, die man für Kriegsschiffe hielt.
Damit auch in der heutigen Zeit die Erinnerung an diese Tragödie nicht in Vergessenheit gerät, richtete die Jugendbegegnungsstätte Golm des Volksbundes auch am diesjährigen Jahrestag eine Gedenkfeier auf der Kriegsgräberstätte Golm aus; dieser ehemalige Vergnügungshügel der Stadtbevölkerung wurde seit 1944 als soldatischer Ehrenfriedhof genutzt, bevor nach der Bombardierung auch zivile Opfer dort bestattet wurden. So kam es, dass am Montag dem 12. März, eine kleine Thüringer Delegation, bestehend aus Michael Kupiec (Vorsitzender BJAK), Tim-B. Attow (JAK-Sprecher Thüringen) sowie Johann Banz und Hans Schildberg (beide Mitglieder im Landesvorstand), die 560km an die Ostsee auf sich nahmen, um am folgenden Tag den Feierlichkeiten beizuwohnen. Hauptrednerin an diesem Tag war die Landtagsabgeordnete Ann Christin von Allwörden (CDU), die in ihrer Rede besonders auf die Verantwortung der heutigen Generation für Frieden und Völkerverständigung in Anbetracht der Millionen Toten von Krieg und Gewaltherrschaft einging. Darüber hinaus sprach auch eine Pastorin der evangelischen Kirchgemeinde Usedom, die ein „Nagelkreuz von Coventry“ zum Zentrum ihrer Predigt machte. Außerdem wurde das Totengedenken auf Deutsch und Polnisch verlesen und eine örtliche Blassmusikgruppe begleitete das Gedenken auf musikalische Weise.

Tim - B. Attow

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