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ONLINE-PODIUMSDISKUSSION: Vor 80 Jahren – der Kriegstoten auf Kreta gedenken

Erinnerungskulturen im Gespräch

Der deutsche Angriff auf Griechenland und im Besonderen auf die Insel Kreta führte im Zweiten Weltkrieg zu verlustreichen Kämpfen, die nicht nur die Soldaten, sondern vor allem auch die Zivilbevölkerung hart trafen. Die mehrjährige Besatzungszeit war geprägt von Zwangsarbeit, Hunger und wirtschaftlicher Ausbeutung. Die jüdischen Gemeinden wurden verfolgt, und fast alle ihre Mitglieder deportiert. Widerstand unterdrückten die Besatzer erbarmungslos, sie zerstörten ganze Ortschaften und ermordeten deren Bewohnerinnen und Bewohner. Diese Gewalterfahrungen wirken bis heute nach.

Zugleich ist die Insel heute durch zahlreiche Feriengäste, aber auch durch Arbeitsmigration vielfältig mit Deutschland verflochten. Dabei ist jedoch oftmals die Besatzungszeit nur auf den zweiten Blick präsent. Demgegenüber findet im Kontext der gemeinsamen Fürsorge für die tausenden Kriegsgräber auf Kreta seit Jahrzehnten internationale Kooperation statt. Schon früh kam es dabei zu wichtigen Gesten der Versöhnung, wie dem Ruheort für die Kriegstoten im Kloster Gonia. Die hier gegründete Orthodoxe Akademie hat sich zu einem internationalen Begegnungsort entwickelt. Jüngere Generationen aus beiden Ländern erfahren in Austauschprojekten mehr über die gemeinsame Geschichte.

Wie kann an die bis heute schmerzhafte Gewaltgeschichte der Besatzungszeit auf Kreta heute und in Zukunft vor Ort, aber auch in die breitere Öffentlichkeit hinein angemessen erinnert werden? Wo unterscheiden sich die Perspektiven bis heute? Welcher historischen Aufklärung und welcher Gedenkformen bedarf es, und wer könnten Akteure einer dialogischen Erinnerung sein?

Dazu diskutieren:

  • Vicky Arvelaki, Kreta
    Dokumentarfilmerin und Galeristin
  • Prof. Dr. Loretana de Libero, Hamburg
    Historikerin, Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg / Universität Potsdam und Bundesvorstand des Volksbundes
  • Dr. Anna Maria Droumpouki, Berlin,
    Historikerin, Selma Stern Zentrum Berlin-Brandenburg
  • Michael Havas, Prag, Dokumentarfilmer und Dozent
  • Dr. Corinna Kuhr-Korolev, Berlin/Potsdam (Moderation)
    Historikerin und Kuratorin der neuen Dauerausstellung auf der Kriegsgräberstätte Maleme / Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung

Kurzfilm zum Thema

Gerne weisen wir auf den Kurzfilm "Karya 1943" unseres Projektpartners Stiftung Mahnmal für die ermordeten Juden Europas und des NS-Dokumentationszentrums Zwangsarbeit hin.

 

Mit Impulsen

  • Deutsch-griechische Begegnungen auf Kreta
    Dr. Alexandros K. Papaderos, Chania
    Gründungsdirektor a.D. der Orthodoxen Akademie
  • Krieg, Besatzung und Erinnerung. Eine historische Einführung
    Dr. Anna Maria Droumpouki
    Deutsch-griechische Bildung und Begegnung. Ein Ausblick
  • Gerasimos Bekas, Leipzig
    Generalsekretär des Deutsch-Griechischen Jugendwerks

Grußworte

  • Katerina Karkala-Zorba, Chania
    Studienleiterin, Orthodoxe Akademie Kreta
  • S.E. Dr. Ernst Reichel, Athen
    Deutscher Botschafter in Griechenland
  • Dirk Backen, Kassel
    Generalsekretär, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Die Veranstaltung wird simultan in griechischer, englischer und deutscher Sprache übersetzt und live auf facebook übertragen (kein eigenes Facebook-Konto notwendig) .

Eine Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kooperation mit der Orthodoxen Akademie Kreta, der Deutschen Botschaft Athen und dem Deutsch-Griechischen Jugendwerk.

Mit Förderung des Auswärtigen Amtes.

20. Mai 2021, 17:00 - 18:30 Uhr
Online
Veranstalter
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Anfahrt

Online

Teilnahmebedingungen

Die Veranstaltung wird live auf facebook simultan in griechischer, englischer und deutscher Sprache gestreamt. Bitte klicken Sie hier um an der Veranstaltung teilzunehmen.

Claudia Goldbach
Projektkoordinatorin
030 23093643
claudia.goldbach@volksbund.de

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