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Stolperstein-Gedenken für Gertrud Hanna

26. Februar 2022

Sie hat sich aus einfachsten Verhältnissen herausgearbeitet, sich für die Rechte von Arbeiterinnen in der Gewerkschaft und dann im Preußischen Landtag engagiert und nach dem Ersten Weltkrieg im Volksbund für die Kriegsgräberfürsorge: Gertrud Hanna. Vor 78 Jahren wurde sie nach zermürbenden Gestapo-Verhören gemeinsam mit ihrer Schwester Antonie in den Tod getrieben.

Im vergangenen Herbst gedachten wir ihrer mit einer Stolperstein-Verlegung an ihrem letzten Wohnort in Berlin-Haselhorst. Die frühere Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin würdigte die beiden so: „Gertrud Hanna muss eine unglaubliche Energie gehabt haben, um ihren Weg von der Hilfsarbeiterin zur Chefredakteurin, zur Abgeordneten, zum Vorstandsmitglied zu schaffen. Auch ihre Schwester Antonie, über die wir leider weniger wissen, muss ein starker und guter Charakter gewesen sein. Sie hielt zu ihrer Schwester, sie ertrug die Ächtung und Verfolgung mit ihr. […] Es ist gut, dass wir uns an Gertrud Hanna und ihre Schwester erinnern – das waren tolle Frauen, richtige Vorbilder!“

Am Todestag der Schwestern am letzten Samstag putzen Volksbund-Mitarbeiter die Stolpersteine und legten Blumen nieder.

Junge Engagierte in der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau und der benachbarten Bertolt-Brecht-Oberschule halten vor Ort die Erinnerung an die lange verdrängte Vorkämpferin für soziale Gerechtigkeit wach. Der Volksbund recherchiert weiter zu seinen früheren Mitgliedern und ehrenamtlichen Repräsentanten, die nach 1933 aus dem Verein gedrängt und im Nationalsozialismus verfolgt wurden.