Am Volkstrauertag 2020 stand das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Zeichen des Kriegsendes vor 75 Jahren. Bundesweit kamen in großen Städten wie in kleinen Dörfern an unzähligen Orten Menschen zusammen, um an die Opfer zu erinnern – soweit dies im Rahmen der Auflagen möglich war. Andernorts wurde digital mit Gedenkvideos und Live-Streams oder auch individuell bei Friedhofsbesuchen gedacht.
Die Zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag mit S. K. H. Prinz Charles als Gedenkredner veranstaltete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin mit pandemiebedingt nur 50 Teilnehmenden. Die Veranstaltung steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten und wurde live im Fernsehen übertragen (Aufzeichnung in den Mediatheken von ZDF, Phoenix und Parlamentsfernsehen). Jahr für Jahr legt der Volksbund den Fokus auf bestimmte Gedenktage und Partnernationen. In diesem Jahr stand die weitreichende wie wechselhafte deutsch-britische Beziehungsgeschichte im Fokus.
Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes, eröffnete die Gedenkstunde mit der Begrüßungsansprache. Das Totengedenken sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer erweiterten Fassung. Junge Stimmen aus dem Vereinigten Königreich, Moldawien, Israel und Deutschland sprachen zu Fragen von Krieg und Frieden aus heutiger Sicht. Musikalisch rahmten das Streicherensemble Furiant Quartett im Saal sowie die Sopranistin Kathleen Ziegner und das Musikkorps der Bundeswehr mit Videoeinspielungen das Programm. Ein britischer und ein deutscher Solotrompeter intonierten ebenfalls per Videoeinspielung die Totensignale.
Der Volksbund genießt als gemeinnütziger Verein ein besonderes, historisch begründetes Privileg: Als einzige Organisation darf er im Plenarsaal des Bundestages eine Veranstaltung abhalten und zivile Gäste empfangen.