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Totengedenken

Aktualisierte Textfassung ab 2021

Wir denken heute
an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,
der Menschen, die durch Kriegshand­lungen oder
danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und
Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden,
weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung
als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand
gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
und derer, die den Tod fanden, weil sie an
ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern
um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und
politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und
anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,
die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind.
Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus,
Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.

Wir trauern mit allen,
die Leid tragen um die Toten und
teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der
Hoffnung auf Versöhnung unter den
Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem
Frieden unter den Menschen zu Hause
und in der ganzen Welt.

 

Totengedenken von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Plenarsaal des Deutschen Bundestages am 15. November 2020. Der Bundespräsident hatte angesichts der terroristischen Angriffe von Hanau, Halle und der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke den 6. Absatz ergänzt. Diese erweiterte Fassung wird ab dem darauffolgenden Volkstrauertag, also am 14. November 2021, künftig allgemein gelten und bundesweit bei Gedenkanlässen entsprechend vorgetragen, siehe auch die Meldung des Bundespräsidialamts.

Das Totengedenken im Wandel
Ein Text als Spiegel veränderter Erinnerungskultur

Das Totengedenken am Volkstrauertag ist der rituelle Höhepunkt dieser Veranstaltung. Hier konzentriert sich die Aufmerksamkeit aller auf diejenigen, denen dieser Tag gewidmet ist. Doch wer ist das? Mit den Veränderungen des Textes zeigt sich auch der Wandel unserer Erinnerungskultur. Stefan Dworak, stellvertretender Generalsekretär des Volksbundes, hat die Entwicklung des Textes recherchiert.

2020 sind es zwei Zeilen mehr, die Frank-Walter Steinmeier bei der Zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes am Volkstrauertag im Bundestag verliest: „Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land“ erinnert er derjenigen, die hierzulande von Hass und Gewalt Opfer wurden. Erstmals wird damit am Volkstrauertag ausgesprochen, dass auch in Deutschland längst überkommen gewähnte Motive wieder Opfer zeitigen. Ein bedrückendes Gefühl.

Aber die Wandlungsgeschichte des Gedenktextes zeigt auch eine positive und konsequente Auseinandersetzung in unserer Erinnerungskultur. Denn vom „Heldengedenktag“ im Nationalsozialismus ist der Volkstrauertag gerade durch das Totengedenken, das Mitte der 1950er Jahre erstmals formeller Bestandteil der Feier wurde, zu einem Tag der umfassenden Trauer und verantwortlichen Besinnung geworden.

Waren es in den 1950ern die Vermissten und Kriegsgefangenen, die in das Soldatengedenken einbezogen wurden, kamen in den 1970er Jahren die Opfer der Teilung Deutschlands dazu, mit Beginn der 1980er Jahre die Opfer von Terrorismus, seit Beginn der 1990er Jahre auch die Euthanasie-Opfer und jetzt die Opfer von Fremdenhass in Deutschland. Seit 2006 sind auch die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und andere, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren, in das Gedenken einbezogen.

„Wir trauern mit allen, die Leid tragen und teilen ihren Schmerz“ – heißt es im Text. Unser Mit-leiden hilft Verantwortung zu übernehmen und uns für den Frieden einzusetzen.  Auch dafür steht das Gedenken.

Bis 1973 sprach in der Regel der Bundeskanzler oder sein Vertreter die Worte, seit 1974 übernimmt das der Bundespräsident. Der früheste Nachweis des Totengedenkens in fester Form stammt von 1957. Seither ist der Text mehrfach vom jeweiligen Amtsinhaber überarbeitet und ergänzt worden.

Eine weitere Veränderung wurde im Rahmen des Volkstrauertages 2020 angeregt: Die Projektgruppe „Kriegsgräber“ der Europaschule Rövershagen bittet darum, den Begriff "Rasse" aus dem Text zu streichen. Diese Anregung ging beim Volksbund ein und wurde an das Bundespräsidialamt weitergeleitet.

1951 – Bundestagspräsident Hermann Ehlers

Meine Damen und Herren!

Ich bitte Sie, in diesem Augenblick aller derer zu gedenken, die auf den Schlachtfeldern der großen Kriege den Soldatentod gestorben sind,

aller derer, die in dem letzten Kriege in der Heimat und in allen Völkern verdorben und gestorben sind,

aller derer, die auf der Flucht und in der Vertreibung ihr Leben eingebüßt haben Wir kennen ihre Gräber zu einem großen Teil nicht.

Ihre Leiber mögen verbrannt und zerstäubt sein. Aber wir wollen in dieser Stunde ihrer aller gedenken und wollen aus ihrem Sterben eine Hoffnung herleiten und wollen uns durch ihr Leid lehren lassen, dass wir zu unserem Teil und in allen Völkern dieser Erde berufen sind, die Ehrung der Toten zum Anlass zu nehmen, unser Werk zu tun im Dienste des Friedens unter den Völkern.

Sie haben sich in diesem Willen und zum Gedenken aller der Toten unseres Volkes und der anderen Völker von Ihren Plätzen erhoben; und ich meine, dass das ein symbolhaftes Zeugnis für unser ganzes Volk ist.

Ich danke Ihnen.

 

Quelle: Winfried Gorn: Reden zum Volkstrauertag: Sammlung – als Beilage für Handreichungen, Kassel ca. 1976

1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer

Das deutsche Volk gedenkt heute in Trauer und in Liebe aller derer, die in den beiden großen Kriegen draußen oder in Deutschland ihr Leben hingegeben haben.

Unsere Trauer ist tief und schmerzlich, unser Geist ist erfüllt von ernsten Erinnerungen, von ernsten Mahnungen.

Der Mensch vergisst, aber zuweilen vergisst er, so fürchte ich, zu leicht und zu schnell. Wenn wir auch glauben, dass jene, denen dieser Tag gewidmet ist, die Ruhe gefunden haben, die keinem lebenden Menschen beschieden ist: Wir dürfen nicht vergessen der Sorge und der Not, der Qualen, die sie vor ihrem Hinscheiden getragen haben, wir dürfen auch nicht vergessen des Schmerzes und der Not derer, denen sie im Leben besonders nahe gestanden haben.

In 52 Ländern haben Deutsche ihre letzte Ruhestätte gefunden .Wir wollen aber nicht nur an diesen Gräbern verweilen, sondern im Geiste auch an die Gräber der Angehörigen der anderen Länder treten.

Eindringlicher als in den vergangenen Jahren ist uns am heutigen Volkstrauertag bewusst, dass unsere Trauer nicht nur Rückerinnerung ist. Der Geist des wahren Friedens ist noch immer nicht zurückgekehrt auf unsere Erde.

Das, was wir als Vermächtnis der Gefallenen ansehen sollen – die Mahnung, Frieden auf Erden zu halten -, ist noch nicht erfüllt. Wir wollen nicht müde werden, die Welt wissen zu lassen, dass wir Deutschen gewillt sind, die aus den schicksalsschweren Jahren gewonnene Erkenntnis wirken zu lassen und immer wieder bereit zu sein zur Versöhnung und zum Frieden.

Ein Wort des Dankes sei allen denen gesagt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, durch tätige Liebe für die Hinterbliebenen und durch Pflege der Gräber das Gedächtnis der Toten zu ehren. Dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, aber auch den Regierungen und Vereinigungen fremder Länder schulden wir Dank. In der Sorge für die Gräber der Gefallenen zeigt sich der Geist der Völkerversöhnung.

Wir wollen gerade an diesem Tage besonders geloben, mit unserer ganzen Kraft für die Wahrung und die Festigung des Friedens einzutreten. Wie lärmend und erschreckend auch immer die Unruhe in der Welt sein mag, wir wollen und dürfen nicht nachlassen mitzuarbeiten, auf dass Gedanken des Friedens wieder Kraft gewinnen in der Welt.

 

Quelle: Winfried Gorn: Reden zum Volkstrauertag: Sammlung – als Beilage für Handreichungen, Kassel ca. 1976

1960 – Bundespräsident Heinrich Lübke

Ich bitte Sie nun, meine Damen und Herren, sich von den Plätzen zu erheben und zu gedenken:

  • der Soldaten aller Nationen, die in den Kämpfen zweier Weltkriege gefallen sind;
  • der Frauen und Männer, der Kinder und Alten aller Nationen, die wahllos und wehrlos den Bomben und dem Feuer des Luftkrieges erlagen;
  • der Kriegsgefangenen und Verschleppten aller Nationen, die, vielfach der ihnen geschuldeten Fürsorge beraubt, dem Tod zum Opfer fielen;
  • der Menschen aller Nationen, die in ihrer Heimat oder auf den Wegen der Flucht und Vertreibung dem Wahnsinn des Völkerhasses erlegen sind;
  • aller Menschen, die der Rassenhass mordete;
  • der aufrechten Bekenner, die wegen ihrer politischen oder religiösen Überzeugung in den Tod gingen;
  • aller Männer und Frauen, die ihren Widerstand gegen Unrecht und Unmenschlichkeit mit ihrem Leben bezahlt haben.

Wir gedenken aller Opfer des Krieges, der Verblendung und des Hasses. Wir schließen ein die große Zahl der noch immer Vermissten und neigen uns in Teilnahme vor dem Schmerz der Hinterbliebenen. Ich danke Ihnen!

 

Quelle: Winfried Gorn: Reden zum Volkstrauertag: Sammlung – als Beilage für Handreichungen, Kassel ca. 1976

1961 – Textentwurf des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Wir gedenken

der in beiden Weltkriegen gefallenen, ihren Verwundungen erlegenen und in der Kriegsgefangenschaft verstorbenen Soldaten,

der getöteten oder verstorbenen Männer und Frauen im Gefolge der damaligen Wehrmacht, der durch Waffeneinwirkung in der Heimat und auf der Flucht umgekommenen Männer, Frauen und Kinder.

Am Trauertage unseres Volkes um die Toten jener notvollen Jahre der Prüfung gedenken wir auch all derer, die Opfer ihrer politischen oder religiösen Überzeugung wurden, oder denen wegen ihrer rassischen Zugehörigkeit das Leben genommen wurde.

Am Volkstrauertag des deutschen Volkes geht, getragen von der heißen Hoffnung auf Versöhnung und Frieden in unserer Mitte und in der ganzen Welt schließlich unser Gedenken zu den Kriegstoten aller an den Kriegen beteiligten Völker.

 

Quelle: Der Volkstrauertag – Sinngebung und Gestaltung: Eine Handreichung für die Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel 1961

1967 – Bundesaußenminister Willy Brandt

Wir gedenken heute

der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen oder in Kriegsgefangenschaft gestorben sind,

der Männer, Frauen und Kinder, die in der Heimat ihr Leben lassen mussten, wir gedenken ebenso

all derer, die unter der Gewaltherrschaft Opfer ihrer Überzeugung oder ihren Glaubens wurden oder die getötet wurden, nur weil sie einem anderen Volk oder einer anderen Rasse angehörten.

Wir gedenken

der Männer, Frauen und Kinder, die in der Folge des Krieges und wegen der Teilung Deutschlands umgekommen sind.

Wir nehmen Anteil

an dem Schmerz der Hinterbliebenen um die Gefallenen und Toten aller Völker, die unter den beiden Weltkriegen leiden mussten oder die unter kriegerischen Auseinandersetzungen bis in diese Tage leiden müssen.

Wir trauern,

doch wir leben in der Hoffnung auf Versöhnung der Völker und Frieden in der Welt. Dafür wollen wir wirken.

 

1978 – Bundespräsident Walter Scheel

Wir gedenken heute

der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegne oder in Kriegsgefangenschaft gestorben sind, der Männer, Frauen und Kinder, die in der Heimat ihr Leben lassen mussten.

Wir gedenken ebenso

all derer, die unter der Gewaltherrschaft Opfer ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens wurden oder die getötet wurden, weil sie von anderer Herkunft waren oder einem anderen Volk angehörten.

Wir gedenken

der Männer, Frauen und Kinder, die in der Folge des Krieges und wegen der Teilung Deutschlands umgekommen sind.

Wir nehmen Anteil

an dem Schmerz der Hinterbliebenen um die Gefallenen und Toten aller Völker, die unter den beiden Weltkriegen leiden mussten oder die unter kriegerischen Auseinandersetzungen bis in diese Tage leiden müssen.

Wir trauern, doch wir leben in der Hoffnung auf Versöhnung der Völker und Frieden in der Welt. Dafür wollen wir wirken.

1980 – Bundespräsident Karl Carstens

Wir gedenken heute

der Opfer von Krieg und Gewalt in unserer Zeit,

der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegne oder in Kriegsgefangenschaft gestorben sind, der Frauen, Kinder und Männer, die durch Kriegshandlungen, auf der Flucht oder bei der Vertreibung aus ihrer Heimat ihr Leben lassen mussten.

Wir gedenken

all derer, die unter der Gewaltherrschaft Opfer ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens wurden, und all derer, die getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten oder einer anderen Rasse zugerechnet wurden.

Wir gedenken

der Männer, Frauen und Kinder, die in der Folge des Krieges und wegen der Teilung Deutschlands und Europas Ihr Leben verloren.

Wir trauern

mit den Familien und Freunden um die Gefallenen und Toten all der Völker, die unter beiden Weltkriegen gelitten haben.

Wir trauern

mit den Angehörigen um die Opfer des Terrorismus, der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage.

Wir trauern,

doch wir leben in der Hoffnung auf Versöhnung der Völker und Frieden in der Welt.

1986 – Bundespräsident Richard von Weizsäcker

Wir gedenken heute

der Opfer von Krieg und Gewalt.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die durch Kriegshandlungen oder danach in der Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir gedenken

Derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten. Doch unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden in Europa und in der Welt.

1990 – Bundespräsident Richard von Weizsäcker

Wir gedenken heute

der Opfer von Krieg und Gewalt.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die durch Kriegshandlungen oder danach in der Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir gedenken

Derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten. Doch unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden in Europa und in der Welt.

1994 – Bundespräsident Roman Herzog

Wir denken heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken

derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Opfer sinnloser Gewalt, die bei uns Schutz suchten.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Doch unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden in Europa und in der Welt.

 

2000 – Bundespräsident Johannes Rau

Wir denken heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken

derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.

Wir gedenken heute auch derer,

die in diesem Jahr bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.

 

2005 – Bundespräsident Horst Köhler

Wir denken heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken

derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.

Wir gedenken heute auch derer,

die in diesem Jahr bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.

 

2006 – Bundespräsident Horst Köhler

Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenkender Soldaten,

die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung,

um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,

die in diesem Jahr bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.

 

2010 – Bundespräsident Christian Wulff

Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten,

die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,

die in diesem Jahr bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.

 

Beispiel einer lokalen Ergänzung des Totengedenkens
2002 – Oberbürgermeister der Stadt Regensburg

Wir gedenken heute der Opfer von Krieg und Gewalt: der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Gefangenschaft gestorben oder seither vermisst sind, der Männer, Frauen und Kinder aller Völker, die durch Kriegshandlungen ihr Leben lassen mussten.

Wir gedenken derer, die im Widerstand, die um ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens willen Opfer der Gewaltherrschaft wurden, und derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken der Männer, Frauen und Kinder, die in der Folge des Krieges auf der Flucht oder bei der Vertreibung aus der Heimat und im Zuge der Teilung Deutschlands und Europas ihr Leben verloren.

Wir gedenken der Bundeswehrsoldaten, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben ließen.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Opfer sinnloser Gewalt, die bei uns Schutz suchten.

Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen, um die Toten.

Doch unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt.